Die Romanik in der Schweiz
 

 

Time in Germany

 

 

  Wie in allen Übersichtswerken, die sich mit der Schweiz im Mittelalter befassen, soll auch hier* die relativierende Bemerkung am Anfang stehen, daß es eigentlich anachronistisch ist, von der Romanik in der Schweiz zu sprechen. Das Territorium des modernen Nationalstaates bildete in der hier interessierenden Epoche, d.h. vom 11. bis ins frühe 13. Jahrhundert, keine Einheit. Im Westen war mit dem Aussterben der Rudoflinger kurz nach der Jahrtausendwende gerade die Selbständigkeit Hochburgunds erloschen, dessen Reste dem deutschen Reich einverleibt wurden. Zuvor hatte der letzte burgundische König wichtige Grafschaften den Bischöfen übergeben, um den Einfluß weltlicher Dynastien, die sich die Schwäche der Burgunder zunutze gemacht und ihre Herrschaftsgebiete vergrößert hatten, zurückzubinden...
 ... Aber nicht nur politisch war das Gebiet der Schweiz in zahllose Herrschaftsgebiete unterteilt, auch religiös war man nach verschiedenen Zentren ausgerichtet, trafen hier doch nicht weniger als sechs Kirchenprovinzen aufeinander: Die Bistümer Basel und Lausanne gehörten zur Erzdiözöse Basel, Genf zu Vienne, Sion zu Tarentaise, Chur und Konstanz - dem die ganze Zentral- und die Ostschweiz unterstanden - zum Erzbistum Mainz, während das Tessin aufgeteilt war zwischen dem Erzbistum Mailand und der Diözese Como, die zum Patriarchat von Aquileia gehörte.
* Hans-Rudolf Meier in "Romanische Schweiz" (zodiaque-echter 1996)

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