Die Romanik
 

 

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Der Begriff Romanik

  Von den Zeugnissen der Romanik, in erster Linie von den zahlreichen Kirchen dieser Epoche zwischen 1000 und 1250, geht eine besondere Faszination aus. Der Purismus und gleichzeitige Variationsreichtum des Steins sowie die oftmals herrliche Lage, besonders der Klosteranlagen, aber auch der kleineren Landkirchen, sind dabei an erster Stelle zu nennen. Und natürlich die Ruhe, die von diesen historischen Orten ausgeht.

  Die Romanik ist eine Epoche der Kunst des abendländischen Mittelalters. Der Begriff Romanik für den ersten einheitlichen Stil Westeuropas wurde jedoch erst 1824 vom Franzosen de Caumont entwickelt. Nach anderer Meinung wurde der Ausdruck Romanik von Charles-Alexis-Adrien Duherissier de Gerville [1769-1853] um 1818 von den romanischen Sprachen abgeleitet. Wie dem auch sei, so liegen die Wurzeln der Romanik tatsächlich in der römischen Spätantike; teilweise aber auch im byzantisch-syrischen und im islamischen Bereich. Sie entwickelte sich ab 900 europaweit und ging gegen 1250 in die Gotik über.

  Als Vorläufer der Romanik gilt die Karolingische Kunst, aber auch die präromanischen Bauwerke in anderen Teilen Europas.

Santa Maria del Naranco

  Vor allem aber die großartigen Bauten der Prä-Asturischen Romanik rund um Oviedo sind als Vorläufer zu erwähnen. Ihre Architekten verraten große Kenntnis der christlichen Architektur. Alle diese Werke wurden im 9. u. 10. Jahrhundert geschaffen, zeitgleich mit den ersten Jahren der Reconquista, die im Königreich Asturien ihren Ausgang nahm.

Santa Christina de Lena

  Die Monumente (Santa Maria del Naranco, San Miguel de Lillo und Santa Christina de Leña ), die König Ramiro I rund 3 km von der Stadt Oviedo entfernt am Naranco-Berg, bzw. südlich von Oviedo errichtete, sind die schönsten und vollkommensten der Asturischen Baukunst.

San Miguel de Lillo

Merkmale der asturischen Vorromanik:

  Hauptgeschoß mit Vorhalle (Loggia) Holzeindeckung oder Tonnengewölbe Rundbögen aus Ziegeln oder Hausteinen Chorschranke, die Altar- vom Kirchenraum trennt Celosias, Fensterfüllungen aus filigranartigen durchbrochenen Stein- oder Keramikplatten, Säulen mit Kapitellen und Basen Malereien Medaillons Gurtbögen

1. Epoche: Alfonso II (791 - 842)
Kapelle der Cämara Santa in der Kathedrale von Oviedo, San Tirso, Santullano, Santa Maria de Bendones, S. Pedro de Nora

2. Epoche: Ramiro I (842 - 850) Ramirischer Stil:
Sta. Maria de Naranco, San Miguel de Lillo, Sta. Cristina de Lena

3. Epoche: Alfonso III, der Große (866- 910)
San Salvador de Valdedios, Palacio de Gobiendes, San Salvador de Priesca, La Foncalada.


   Bei der eigentlichen Romanik unterscheidet man zwischen Frühromanik, Hochromanik und Spätromanik. Zur Frühromanik zählen die ottonische Kunst und der normannische Baustil. Die Hochromanik (in Frankreich 1000-1150, in Deutschland 1050-1150) wird in Deutschland auch als salische Kunst bezeichnet, die Spätromanik auch als staufische Kunst (1150-1250) oder als "Übergangsstil".


Zeittafel Romanik in Europa

I. West- und Ostfränkisches Reich

470 - 750

merowingisch

750 - 770

frühkarolingisch

770 - 815

karlisch

815 - 875

karolingisch

875 - 930

spätkarolingisch (im westfränkischen Reich bis ca. 1000)

920/930 - 1000

ottonisch

1000 - 1030/50

spätottonisch

II. England

450 - 1066

angelsächsisch (saxon)

III. Spanien

8. - 10. Jhd.

asturisch (Arte Pre-romanico)

9. - 10. Jhd.

mozarabisch

IV. Italien

402 - 476

weströmisch

476 - 520

ostgotisch

402 - 8. Jhd.

Ravennatische Baukunst

540 - 8 Jhd.

Byzantinisch

900 - 1060

Vorromanik